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Hygiene

Faszination Handy

Smartphones haben einen ganz besonderen Stellenwert. Aber was haben sie mit Corona an Schulen zu tun? Warum musste die Schulleitung am RSG nun handeln?

Smartphones sind besondere Objekte. Einerseits als Werkzeug, andererseits als eine Art von Statussymbol oder eben auch als „Daddel-Automat“ haben sie in unserer Gesellschaft inzwischen ihren ganz eigenen Platz gefunden.

So praktisch man sein Telefon auch im Schulalltag einsetzen könnte, ist die Nutzung von Smartphones im Schulumfeld immer wieder und seit Ewigkeiten ein Thema, welches Schul-Gremien, Schulleitungen sowie Schüler- und Elternschaften intensivst beschäftigt. Die Vorstellungen, ob und wie die Geräte im Unterricht eingesetzt bzw. auf dem Schulgelände überhaupt gestattet sein sollten (und ggf. ab welcher Klassenstufe) gehen so weit auseinander wie der Kontrast zwischen Schwarz und Weiß.

Es ist ein besonders nervenaufreibendes Thema für alle Beteiligten. Nicht zuletzt existiert aber auch eine Verbindung zur Corona-Situation an Schulen. Die Schulleitung am RSG in Leipzig kam nun nicht weiter drum herum, sich erneut (nach weitreichenden Diskussionen im letzten Schuljahr) unter dem Aspekt des Infektionsschutzes mit diesem Thema auseinanderzusetzen.

Was war geschehen?

Mit dem Beginn dieses Schuljahres gab es, entgegen der Erwartungen (und entgegen einiger Lehrer, die bis vor einigen Wochen noch stur das Gegenteil behauptet haben…) kein Handynutzungsverbot auf dem Schulgelände, in den Pausen. Das bisherige, coronabedingte Verbot wurde vorerst aufgehoben. Die Folge daraus war leider, dass sich – wie es aufgrund der Erfahrungen aus den letzten Jahren zu erwarten war – Grüppchen gebildet haben.
Menschenansammlungen, Kreise um ein einziges Handy herum. Selbstverständlich hatte (fast) niemand eine Maske auf oder den Abstand eingehalten.

Hintergrundinformation:
Am Robert-Schumann-Gymnasium in Leipzig gilt eine generelle Pflicht zum Tragen von Mund-Nasen-Bedeckungen auf den Gängen und dem Schulhof. Auf dem Hof aber nur, wenn man sich nicht in der seiner Klasse zugewiesenen Zone befindet.
Selbstverständlich existieren auch Verweise auf den Abstand, man solle eine Maske aufziehen, wo man anderen zu nahe kommt. (Auch wenn es obligatorisch in jener Situation nicht vorgeschrieben wäre.)

Dementsprechend hat die Schulleitung nun reagiert und das Hygienekonzept um folgende Regelung erweitert:

Für die Klassen 5 bis 8 gilt bis auf Weiteres ein Handyverbot sowohl auf dem Hof als auch im gesamten Schulgebäude. Diese Regelung dient der Wahrung des Abstandes als Teil des Infektionsschutzes unter Corona-Bedingungen.

Auch an die Klassen 9 bis 12 wird eindringlich an die Vernunft der Schüler appelliert, sich an die Abstandsregeln bei der Nutzung des Handys zu halten.

– Schulleitung Robert-Schumann-Gymnasium

Man behält sich vor, unter gegebenen Umständen, das Verbot auch auf die höheren Klassenstufen auszuweiten.

Dieses Konzept folgt einigen Vorschlägen, die während der letztjährigen Diskussion über eine mögliche Änderung der Hausordnung aufkamen. In Hinblick auf die unterschiedlichen Altersstufen stützt man sich scheinbar auf die Vernunft der Älteren, um deren Eigenständigkeit zu fördern und einen weiteren Einsatz im Unterricht zu ermöglichen.

Die Altersabstufung geht in etwa einher mit dem Ausbau des Schul-WLANs, welches vorerst ebenfalls nur in den höheren Klassenstufen ausgegeben wird.

Von Sebastian Schneider

Sebastian ist seit Herbst 2016 Mitglied der 3ETAGENLEBEN. Anfangs als normaler Redakteur, später im Layout und letztendlich auch beim Aufbau der eigenen Website brachte er nach und nach seinen Beitrag ein. 2019 übernahm er dann ebenfalls die Leitung pünktlich zur 15. Ausgabe.

Er unterstützt seine Schule auch im Bereich Informatik mit verschiedenen Ideen und Konzepten zur Verbesserung des digitalen Alltags und favorisiert dabei meist OpenSource-Software/-Betriebssysteme, wie Linux.
In seiner Freizeit beschäftigt er sich noch mit Fotografie.

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